Bergbauvereinigung schlägt Alarm: Indische Eisenerzexporte brechen ein

Fortescue Metals - Eisenerz - Pilbara

Eisenerzverladung

Eine indische Bergbauvereinigung, die Federation of Indian Mineral Industries, berichtet aktuell, dass die Eisenerzexporte aus Indien im Zeitraum von April bis November 2012 um mehr als die Hälfte auf 15 Mio. Tonnen gefallen sind. Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch Abbauverbote in wichtigen Produktionsstaaten Indiens, Beschränkungen bei den Lieferungen sowie höhere Zollabgaben und Transportkosten. Im Vorjahr hatte Indien noch 40 Mio. Tonnen des zur Stahlherstellung benötigten Rohstoffs ausgeführt.

Auch die indischen Eisenerzexporte nach China sind deutlich gefallen, hieß es weiter. Sie gingen 2012 um 19,6% zurück und erreichten so noch einen Wert von 18,8 Mrd. Dollar. 2010 wurden mit den Eisenerzexporten in die Volksrepublik noch 20,86 und 2011 noch 23,41 Mrd. Dollar erzielt.

In den ersten acht Monaten des laufenden Fiskaljahres sind die Exporte des wichtigen Rohstoffs aus Indien nun um rund 62% auf nur noch 15 Mio. Tonnen gefallen, wenn man es mit dem Vorjahr vergleicht. Im November 2012 brachen die Ausfuhren sogar um 93% auf nur noch 0,3 Mio. Tonnen Eisenerz ein. Im gleichen Monat 2011 hatten die Exporte noch 4,6 Mio. Tonnen betragen.

Laut der Federation hat sich die Lage in den letzten Monaten noch verschlechtert. Die Vereinigung behauptet, dass die Exportsteuern auf Eisenerz auf Druck der Stahllobby eingeführt worden seien. In einem Brief an den wirtschaftlichen Berater des indischen Finanzministeriums forderte man deshalb die sofortige Aufhebung der 30% Abgabe. Auch einzelne Bergbaufirmen haben schon versucht, zumindest eine Reduzierung der Abgabe zu erwirken.

Starke Einschränkungen des Angebots an Eisenerz aus indischen Bundesstaaten wie Karnataka und Goa, wo der Abbau nach einer Entscheidung des Supreme Court ganz eingestellt wurde, und eine Begrenzung der Produktion in Odisha führten dazu, dass Indien im laufenden Fiskaljahr nun Eisenerz importieren muss.

Die indischen Hüttenwerke benötigen rund 145 Mio. Tonnen des Rohstoffs pro Jahr, während die Inlandsproduktion nun auf nur 130 Mio. Dollar geschätzt wird. Nachdem in den ersten acht Monaten des Fiskaljahres bis November 2012 15,05 Mio. Tonnen Eisenerz exportiert wurden, sehen sich die Stahlwerke nun einer Fehlmenge von rund 30 Mio. Tonnen gegenüber, was sie zu Importen zwingt.

Ein Bericht der Analysten von Barclays Research geht davon aus, dass die Eisenerzproduktion Indiens in den Fiskaljahren 2012 bis 2015 wahrscheinlich um 3,8% pro Jahr fallen wird – während die Nachfrage im gleichen Zeitraum um 8% steigen dürfte. Damit würde Indien zum Nettoimporteur, nachdem das Land noch 2011 zu den drei größten Exporteuren der Welt gehörte.


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