Grandey ist zuversichtlich: Cameco – Es geht weiter

Cameco ist einer der weltgrößten börsennotierten Uranproduzenten

Cameco ist einer der weltgrößten börsennotierten Uranproduzenten

Weltweit stürzen Uranaktien ab. Doch Jerry Grandey, der Vorstandschef von Cameco, verteilt Beruhigungspillen.

Bei Cameco (WKN: 882017) ging es gestern an der US-Börse um 12 Prozent nach unten, in Deutschland beträgt das heutige Minus bisher rund 10 Prozent. Ähnliche Werte lassen sich auch bei anderen Uranunternehmen beobachten. Die Branche gehört nach den aktuellen Ereignissen in Japan nicht zu den Lieblingen der Börsianer. Die Sorge ist sehr groß, dass die Schockwellen an der Börse weitergehen werden. Noch ist völlig unklar, wie die Situation in Japan ausgehen wird – und was dies für die Uranbranche bedeutet.

Doch Jerry Grandey, der Chef von Cameco, schaut eher beruhigt in die Zukunft. Er sieht mögliche Verzögerungen für die Uranbranche, das Ende der weltweiten Uran -und Atomrenaissance macht er jedoch nicht aus – im Gegenteil.

Dabei setzt er allerdings regionale Schwerpunkte. Es gibt Länder, die künftig vorsichtiger mit der Atomenergie umgehen werden. So gibt es derzeit eine hitzige Diskussion in Deutschland. Doch dieses Land macht nur einen sehr kleinen Teil im Portfolio von Cameco aus. Ob hierzulande also die Atomwirtschaft weitergeht oder nicht, ist für das Unternehmen nicht so bedeutsam. In den USA ist das Thema momentan ebenfalls brisant. Im Bundesstaat Georgia werden zwei Anlagen geplant, in South Carolina entsteht eine neue Anlage. Hier können die Genehmigungsprozesse in Zukunft schwieriger werden, glaubt Grandey. In Japan sind derzeit elf der 54 Atomreaktoren abgeschaltet. Selbst wenn dies auf Dauer so bleibt, wäre dies für Cameco von geringer Bedeutung, so der Unternehmenschef.

Wichtiger sind für ihn die Schwellenländer. Da die Nachfrage nach Energie bis 2030 um 50 Prozent steigen soll und vor allem China, Indien und Co. zu den großen Nachfragern der Zukunft zählen werden, ist es für die Gesellschaft bedeutsam, wie die Atombranche dort künftig gesehen wird. Das sieht für Grandey gar nicht schlecht aus. So will man in China nicht von der bisherigen Politik abweichen, wie die aktuelle Entscheidung des Volkskongresses zum Ausbau der Atomenergie bestätigt. Man setzt weiter voll auf die Atomwirtschaft. In dem asiatischen Land werden derzeit 27 neue Reaktoren gebaut, weitere 160 Anlagen sind in der Planung.

Grandey betont, dass noch keine langfristigen Verträge gekündigt wurden. Außerdem sei es viel zu früh, etwas über die globale, langfristige Bedeutung der jüngsten Ereignisse zu sagen. Zunächst müsse geprüft werden, wie diese Katastrophe passieren konnte. Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden, bei den Neubauten muss entsprechend reagiert werden, um solches Versagen für die Zukunft auszuschließen.

Nach einer Statistik der Internationalen Atomenergiebehörde werden derzeit weltweit in 29 Ländern Atomreaktoren betrieben. 442 Anlagen sind in Betrieb, weitere 65 werden aktuell gebaut. Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Länder, in denen solche Anlagen stehen, bis 2030 auf 40 bis 55 erhöhen wird. Laut Grandey benötigen viele dieser Länder dringend Energie. Daher zeigt er sich zuversichtlich, dass weltweit mit den Atomprogrammen fortgefahren wird.

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