Noch kein Ende der Assetverkäufe in Sicht: Die Übernahmewelle im Goldsektor rollt weiter

Kupfermine

Mine von Barrick Gold, Foto: Barrick Gold

Die Übernahmewelle im Goldsektor, angestoßen unter anderem von Agnico Eagle Mines (WKN 860325) und Yamana Gold (WKN 357818) mit ihrer Akquisition von Osisko Mining, rollt weiter. Die Fusions- und Akquisitionsaktivitäten der Branche haben mittlerweile ein Dreijahreshoch erreicht.

Mittelgroße und kleinere Produzenten nutzen die Gelegenheit und sichern sich Projekte, die die größeren Konkurrenten abstoßen, um ihr Portfolio zu verschlanken, nachdem der Goldpreis im vergangenen Jahr so stark einbrach wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg erklärte beispielsweise Raleigh Finlayson, Managing Director von Saracen Mineral Holdings (WKN A0MN37), dass die letzten sechs Monate ein wahres Fest für Unternehmen gewesen seien, die auf der Jagd nach neuen Assets waren. Saracen selbst hatte im Mai die stillgelegte Thunderbox-Mine von Norilsk Nickel in Australien übernommen. Noch gebe es interessante Projekte, während sich gleichzeitig das Feld der Wettbewerber ausgedünnt habe, sodass noch gute Chancen bestünden, so Finlayson.

Bislang wurden 2014 Deals im Wert von rund 14 Mrd. Dollar angekündigt bzw. abgeschlossen, was der höchste Wert seit drei Jahren ist, wie Bloomberg-Daten zeigen. Die größte Einzeltransaktion war dabei die oben genannte Osisko-Übernahme, die sich Agnico und Yamana 3,44 Mrd. Dollar kosten ließen. Das war der größte solche Deal der Goldbranche seit 2010.

Und Newmont Mining (WKN 853823) der drittgrößte Goldproduzent nach Marktkapitalisierung sieht nach Aussage von CEO Gary Goldberg das Potenzial auf weitere Assetverkäufe. Die zehn nach Börsenwert größten Goldgesellschaften haben im vergangenen Jahr bereits Projekte im Wert von 912 Mio. Dollar verkauft oder den Verkauf zumindest abgestoßen. Allein Branchenprimus Barrick Gold (WKN 870450) hat Daten von Bloomberg zufolge die Zahl seiner Minen durch Schließungen und Verkäufe von 27 auf 19 reduziert.

Allerdings sind Analysten der Ansicht, dass sich das Fenster für weitere Assetverkäufe schließen könnte, da jeder Rückgang des Goldpreises die Bewertung der Minen reduziere. Und verschiedene Analystenhäuser stellen genau das in Aussicht. Bislang betrug der durchschnittliche Goldpreis im ersten Halbjahr knapp über 1.290 USD pro Unze.

Entsprechend dürften die Großkonzerne des Sektors versuchen, ihre ungeliebten Projekte loszuwerden, solange sie noch einen halbwegs angemessenen Wert dafür erzielen können, sodass Marktbeobachter mit einem weiteren Anstieg des Dealflows rechnen.

Anzeichen dafür, dass kleinere Produzenten die Performance der von den Majors beiseitegelegten Assets verbessern können, könnten ebenfalls weitere Transaktionen auslösen, meint Finlayson gegenüber Bloomberg. Ein wenig mehr Flexibilität und eine niedrigere Kostenbasis würden oft schon ausreichen, meinte er.

Northern Star Resources (WKN A0BLDY), das australische Unternehmen schloss seit Dezember 2013 Deals im Wert von 166 Mio. Dollar ab, geht beispielsweise davon aus, die Lebensdauer der von Newmont im Mai übernommenen Jundee-Mine verlängern und die Produktionsprognosen für die von Barrick erworbenen australischen Minen übertreffen zu können.


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