Gold muss sein: Indien – Es wird wieder geheiratet

Gute Prognosen für Gold und Silber Foto: everystockphoto.com

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Die Hochzeitssaison in Indien lässt die Augen der Juweliere immer wieder glänzen. Auch dieses Jahr gibt es trotz aller Krisen keine Ausnahme von der Regel.

Von November bis Februar läuft in jedem Jahr in Indien die berühmt-berüchtigte Hochzeitssaison. Der Zeitraum ist nicht von ungefähr gewählt. In diesen Monaten ist es in Indien nicht ganz so heiß, außerdem ist der gefürchtete aber zugleich benötigte Monsunregen dann vorbei. Schätzungen besagen, dass in diesen vier Monaten bis zu 10 Millionen Ehen geschlossen werden.

Das traditionelle Hochzeitsgeschenk in Indien ist Gold, sei es als Münze, als Schmuckstück oder als Barren. Daher warten indische Händler immer auf den Start der Hochzeitsmonate, da dann traditionell die Goldpreise in die Höhe gehen. In der laufenden Saison sorgen jedoch die schwache indische Währung sowie der ohnehin hohe Goldpreise für ein wenig mehr Ruhe am Markt. Dennoch, von Ende Dezember bis Mitte Januar ist der Goldpreis um fast 10 Prozent gestiegen. Wie stark die Hochzeitssaison den Konsum beeinflusst, macht eine Statistik deutlich: Fast 70 Prozent aller Goldschmuckstücke gehen in diesen Monaten über die Theken der indischen Juweliere.

Schätzungen besagen, dass pro Hochzeit im Durchschnitt zwischen 30 Gramm und 40 Gramm Gold konsumiert werden. Je nach Stadt kosten 10 Gramm Gold in Indien derzeit um die 550 Dollar. Wohlhabendere Haushalte lächeln jedoch über solche Mengen. Dort können schon einmal mehrere Kilogramm Gold für eine Hochzeit benötigt werden. Selbst Getränke werden mit Blattgold geschmückt, die Gläser können eine Goldumrandung aus 18-karätigem Gold erhalten. Etwa die Hälfte der Ausgaben, die bei einer traditionellen indischen Hochzeit anfallen, wird durch Gold und anderen Schmuck verursacht.

Zudem gilt in Indien nicht das Prinzip, das man aus Europa kennt. Hier sollte niemand der Braut die Show stehlen. In Indien ist es jedoch Sitte, dass jeder so phantastisch wie möglich aussehen darf. Da werden dann problemlos tausende Dollar in neue Ohrringe, Armbänder und Ketten investiert. Auch dies kurbelt die Goldnachfrage jährlich erneut an.

So wundert es nicht, dass Inder nach einer Studie von Macquarie Gold im Wert von fast einer Billion Dollar besitzen. In wenigen Jahren wird diese Schätzung jedoch schon völlig überholt sein. Denn das Durchschnittseinkommen in Indien steigt, die Mittelschicht wächst. Und damit können sich mehr Familien größere Goldinvestitionen zur Hochzeit leisten. Entsprechend gehen Experten davon aus, dass sich der durchschnittliche Goldverbrauch während der Hochzeitssaison in den kommenden fünf Jahren fast verdoppeln wird. Dies werden noch goldenere Zeiten für die Schmuck- und Goldindustrie.

Auch 2012 hohes Volumen erwartet
Zentralbanken kauften 2011 430 Tonnen Gold

Im vergangenen Jahr beliefen sich die Nettogoldkäufe der Zentralbanken weltweit auf 430 Tonnen des gelben Metalls. Das ist eine mehr als fünffache Steigerung gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert sei 1964, erläutert Thomson Reuters GFMS in einem aktuellen Bericht. 2010 hatten die Notenbanken netto lediglich 77 Tonnen Gold erworben.

Auch für 2012 rechnet GFMS mit anhaltend hohen Goldkäufen durch die Notenbanken. Für das erste Halbjahr gehen die Experten von 190 Tonnen Gold aus. Das würde nur geringfügig unter dem Volumen von 2011 liegen. Damals kauften die Zentralbanken in den ersten sechs Monaten 205 Tonnen des Edelmetalls.

Darüber hinaus meldete GFMS einen signifikanten Anstieg des Interesses an Goldkäufen von den Zentralbanken der so genannten Entwicklungsländer (Emerging Markets). Mexiko war mit 100 Tonnen 2011 der größte Goldkäufer, hieß es weiter. Andere große Käufer seien die Türkei, Russland, Südkorea und Thailand gewesen. Auch China kaufe große Mengen an Gold, so die Experten, allerdings hauptsächlich auf dem einheimischen und nicht auf dem Weltmarkt.


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